Arbeit, Soziales, Gesundheit

Industrie zu Arbeitsmarkt: Beschäftigungsvolumen muss steigen

IV-GS Neumayer: Personalmangel trotz wirtschaftlich fordernden Zeiten – kreative Lösungen gefordert

„Ergänzend zu den aktuell wirtschaftlich fordernden Zeiten stellt die Betriebe nach wie vor der anhaltende Personalmangel vor große Herausforderungen. Es gibt trotz konjunktureller Eintrübung weit mehr offene Stellen als es beispielsweise vor der Corona-Pandemie gab und auch die Arbeitslosigkeit steigt nicht in dem Ausmaß wie man es in diesen Zeiten erwarten könnte. Österreichs Betriebe brauchen ausreichend Arbeits- und Fachkräfte, um unseren Wohlstand erhalten zu können“, betont Christoph Neumayer, der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) anlässlich der heute veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen.   

Im November waren beim AMS über 95.000 offene Stellen gemeldet, was einem Plus von fast 24.000 Stellen im Vergleich zu 2019, also vor Ausbrauch der Coronapandemie, entspricht. Die Zahl der offenen Stellen bleibt also trotz aktuell schwacher wirtschaftlicher Entwicklung auf hohem Niveau. Die Zahl, der beim AMS arbeitslos gemeldeten bzw. sich in Schulung befindenden Personen ist auf 352.551 gestiegen, was aber angesichts der aktuellen Situation und saisonaler Effekte nicht besorgniserregend ist. Die Zahl der unselbständig Beschäftigten am österreichischen Arbeitsmarkt ist nach wie vor auf Rekordniveau und im Vergleich zum Vorjahr sogar – trotz aktuell steigender Arbeitslosigkeit – noch weiter leicht gestiegen.   

„Die Zahl der Beschäftigten steigt, das Arbeitsvolumen hingegen kaum. Diese Tendenz wirkt sich wachstumshemmend aus und schwächt den Arbeits- und Industriestandort Österreich“, merkt Neumayer an. Um dem Personalmangel begegnen zu können, muss auch das Arbeitsvolumen insgesamt steigen. Die Industrie spricht sich daher wiederholt dafür aus, Leistungsanreize zu schaffen und die Menschen zu Mehrarbeit motivieren. Laut Statistik Austria arbeiten über 50% der Frauen in Teilzeit und auch die Teilzeitquote der Männer ist mit über 13% im Steigen. „Es braucht jetzt kreative Ideen, um diesem Trend begegnen zu können. Jedenfalls gilt es einen Rechtsanspruch auf qualitätsvolle Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr zu schaffen. Darüber hinaus sind aber auch Anreize notwendig, die Menschen, die nur wenige Stunden arbeiten, dazu animieren, ihr Arbeitsvolumen zu erhöhen und einen Beitrag zum Erhalt unseres Wohlstandes zu leisten“, so Neumayer abschließend.