Die Kampagne der Industriellenvereinigung gegen eine Vermögensteuer stieß auf breite mediale Resonanz und löste angeregte Debatten in den sozialen Medien aus. Im Fokus der Kampagne steht die Vermögensteuer als „Schnüffelsteuer“: Bei einer Einführung einer solchen Steuer müsste das Finanzamt zahlreiche Daten über den Besitz der Österreicherinnen und Österreicher erheben. „Nicht alles, was ‚retro‘ klingt, ist auch automatisch gut. Das Konzept der Vermögensteuer wurde aus gutem Grund 1994 abgeschafft. Der hohe bürokratische Aufwand und das unverhältnismäßige Ausmaß an detaillierten Einblicken in das Privatleben der Bürgerinnen und Bürger stehen nicht im Verhältnis zu den geringen Einnahmen für den Staat“, so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.
Für die Erhebung des Freibetrags wären große Datenmengen über die Österreicherinnen und Österreicher notwendig, um die Abgabe adäquat zu berechnen. Dabei müsste das Vermögen – vom Schmuck bis hin zum Auto oder Haus – jeder einzelnen Person erhoben und bewertet werden, um zu ermitteln, ob dieses die Freigrenze übersteigt oder nicht. Der dadurch entstehende Bürokratieaufwand würde bei einer Vermögensteuer über 32 Prozent des zu erwartenden Steueraufkommens ausmachen. Die Erhebungskosten wären bis zu zehnmal so hoch wie die Kosten bei der Lohnsteuer. Mit 43,5 Prozent ist die Abgabenquote in Österreich bereits jetzt die vierthöchste in der EU – weitere Steuern sind nicht zielführend.