Stimmen aus der Industrie

Unternehmerinnen und Unternehmer über ihre Vision für Europa


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Sabine Herlitschka

Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG und Vizepräsidentin der IV

„Man muss etwas verdienen, bevor man es ausgeben kann - nur so kann der Wohlstand in Österreich nachhaltig finanziert und gesichert werden. Deshalb ist Wettbewerbsfähigkeit, auch global, so wichtig für Österreich und Europa. Viel ist über die Jahre gelungen, in einigen Bereichen ist Österreich Spitzenreiter, die Mikroelektronik ist ein Beispiel. In anderen weniger. Reformen sind dringend nötig für kürzere Genehmigungsverfahren zum Ausbau der erneuerbaren Energie und deren Netze, Investitionen in Bildung, Forschung sowie gegen hohe Energie- und Arbeitskosten Es gilt, gemeinsam rasch Boden gut zu machen.“

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Andreas Klauser

CEO der PALFINGER AG

„Europa bietet viel Potenzial, exzellentes Wissen und technologischen Fortschritt. Um von diesem Know-How profitieren zu können, gilt es zuallererst Barrieren abzubauen. Überregulierung sowie hohe Kosten bei Löhnen und Energie schränken uns stark ein. Ebenso entscheidend sind Investitionen in Infrastruktur und Bildung. Für einen langfristigen Unternehmenserfolg müssen wir uns aber auch aus den Kernzonen Europas hinausbewegen – so wie das PALFINGER mit seiner Balkanstrategie bereits demonstriert.“

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Andreas Matthä

CEO der ÖBB-Holding AG

„Ich arbeite für ein lebenswertes Europa, denn Bahnen verbinden Menschen und Märkte. Dafür braucht es eine leistungsfähige, moderne Bahninfrastruktur auf Basis einer verlässlichen langfristigen Finanzierung. Dies stärkt die Wirtschaft in Europa, sichert Arbeitsplätze und fördert zusätzlich die herausragende Position der österreichischen Bahnindustrie am Weltmarkt.“

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Christoph Kulterer

CEO der HASSLACHER Holding GmbH

„Europa soll durchaus eine innovative und führende Rolle beim Schutz unserer Umwelt und des Klimas einnehmen, aber bitte mit Hausverstand und nicht durch überschießende Bürokratie. Schon jetzt haben wir weltweit die höchsten Umweltstandards und es gibt ein großes Verantwortungsgefühl sowohl in der Gesellschaft als auch bei den Unternehmen. Die Bevormundung der Bürger und Bürgerinnen Europas durch realitätsferne Bürokraten erreicht mittlerweile ein Ausmaß, das die Stabilität unserer demokratischen Ordnung gefährdet, weil sich die Menschen immer mehr populistischen Strömungen und Extremisten zuwenden. Diesen Trend müssen wir umkehren!“

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Christian Pochtler

Geschäftsführender Alleingesellschafter Pochtler Industrieholding GmbH / iSi-Group und Präsident der IV Wien

„Europa muss sich wieder auf das besinnen, was uns stark gemacht hat: Die soziale Marktwirtschaft. Und die beinhaltet ganz klar auch den Leistungsgedanken. Denn Wohlstand muss man sich zuerst auch erarbeiten. Dazu braucht Europa endlich auch eine mutige Industriestrategie und eine kluge, gemeinsame Energiepolitik. Mit weniger Regulierung und mehr Handlungsspielraum für Unternehmerinnen und Unternehmer.“

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Timo Springer

CEO Springer Maschinenfabrik GmbH und Präsident der IV Kärnten

„Europa ist auf dem Weg sich selbst aufzugeben. Es ist dringend notwendig, dass wir uns unserer Wurzeln und unseres wirtschaftlichen Erfolges bewusst werden und beginnen, wieder positive Wirtschaftspolitik zu betreiben. Wir brauchen einen „Reset im Mindset“ und die Vertreibung des Bürokratiemonsters aus Brüssel mit Herz, Hirn und Hausverstand. Europa hat Zukunft. Aber nur wenn wir uns auf unsere alten Tugenden - Innovationskraft und industrielle Wertschöpfung - zurück besinnen.“

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Erwin Hameseder

Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien

„Die geopolitischen Krisen zeigen, wie sensibel und verletzlich die globale Wirtschaft ist. Die schweren Störungen der Lieferketten haben drastische Auswirkungen auf unsere Industrie, indem Transportpreise nach oben gehen und die Verfügbarkeit von dringend benötigten Waren deutlich eingeschränkt ist. Durch das Erschließen von neuen und zusätzlichen Märkten können Abhängigkeiten reduziert und mehr Resilienz erreicht werden. Entscheidend sind mutiges und agiles Handeln sowie Innovationskraft.“

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Ludwig Malina-Altzinger

Geschäftsführer der AS GRUPPE und Vorstand der Jungen Industrie Wien

„Im internationalen Wettbewerb können Europas Arbeitsplätze und Wohlstand nur durch deutlich weniger Bürokratie und Überregulierung, dafür mehr Leistungsgedanken und Innovationskraft gesichert werden. Leistungsbereitschaft sowie Unternehmertum müssen steuerlich entlastet werden. Der Wettbewerb der besten Ideen sowie eine langfristig durchdachte Politik führen zu einem chancenreichen, lebenswerten und wirtschaftlich starken Österreich mit attraktiven und sicheren Arbeitsplätzen.“

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Philipp von Lattorff

Chairman of the Supervisory Board Boehringer Ingelheim RCV und Vizepräsident der IV

„Schon 2008 hat die Europäische Kommission in ihrer ‚Vision für die europäische Arzneimittelindustrie‘ festgehalten, dass europäische Patienten vom wissenschaftlichen Fortschritt profitieren und jene Medikamente erhalten sollen, die sie auch benötigen. Dazu braucht es neben der Förderung der pharmazeutischen Forschung auch eine Stärkung des Produktionsstandortes. Denn nur faire Preise und langfristige Planbarkeit helfen Unternehmen, ihre Standorte zu halten oder auszubauen und damit zu einer nachhaltigen Versorgung und einem international gefragten Produktionsstandort beizutragen.“

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Maximilian Nimmervoll

Gründer der TEDDY Gruppe

„Als Unternehmensgruppe mit Fokus auf Softwareentwicklung & Digitale Geschäftsmodelle spüren wir trotz der allgemein schwachen Konjunktur eine starke Nachfrage nach Software und sehen viele Opportunities am Markt. Obwohl die erste Welle der Digitalisierung (Automatisierung & Effizienzsteigerung) noch nicht abgeschlossen ist, entwickeln wir bereits an zahlreichen Lösungen für die zweite Welle der Digitalisierung (selbstständige Produktivitätsgewinne durch Künstliche Intelligenz). Wir sind davon überzeugt, dass Österreich der richtige Standort für Innovation, Wachstum & Export ist.“

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Patricia Neumann

Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich

„Meine Vision für Europa ist ein starker und innovativer Industriestandort, der global konkurrenzfähig ist. Österreich hat eine solide industrielle Basis und ein ausgeprägtes Sozialsystem. Um dies zu erhalten, müssen wir uns kontinuierlich an neue Entwicklungen anpassen. Dazu gehören Investitionen in Ausbildung, Forschung und Innovation sowie ressourcenschonende Technologien. Eine Überprüfung der Regulierung und die Förderung fairer Handelsbeziehungen sind ebenfalls wichtig. So können wir im internationalen Umfeld erfolgreich sein und zukünftigen Generationen ein wohlhabendes, friedliches und freies Europa hinterlassen.“

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Alfred Stern

CEO der OMV Aktiengesellschaft

„Die OMV stellt in Österreich sowie international zukunftsweisende Weichen für die nächsten Generationen. Sie erfindet essenzielle Grundlagen für ein nachhaltiges Leben neu – Schritt für Schritt und mit großer Verantwortung gegenüber ihren Kund:innen, Mitarbeitenden sowie der Gesellschaft. Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Nur diejenigen Unternehmen, die die Nachhaltigkeit als einen Wachstums- und Innovationsmotor verankern, werden diese erfolgreich meistern. Es gilt, den Weg zur Klimaneutralität mit vereinten Kräften und mit neuen Technologien zu beschleunigen. Hierfür steht die OMV.“

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Franz Gasselsberger

Generaldirektor der Oberbank AG

„Der fortschreitende Klimawandel ist DIE Herausforderung unserer Zeit und die Transformation der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit ist ein Jahrhundertprojekt. Die EU ist der größte Binnenmarkt der Welt mit den höchsten Umwelt- und Sozialstandards, das ist unsere Stärke, darauf können wir aufbauen. Damit uns diese Transformation gelingt, müssen wir alle an einem Strang ziehen, Wirtschaft, Banken und Politik und insbesondere müssen wir die Menschen mitnehmen.“

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Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß

CEO Fronius International GmbH und Vizepräsidentin der IV Oberösterreich

„Wenn wir die kritische Infrastruktur Europas im Energiesektor schützen wollen, müssen wir Energiewende und Industriepolitik zusammen denken, um nicht in neue Abhängigkeiten zu geraten. Die zukünftige Stromproduktion wird maßgeblich von Solarenergie geprägt sein. Um die europäische Solarindustrie nicht nach Asien zu verlieren, müssen wir PV-Zubau-Förderungen an die europäische Wertschöpfung koppeln. Nur mit einer starken Solarindustrie kann Europa die Chancen der Energiewende nutzen.“

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Elmar Hartmann

CEO von Gantner Electronic GmbH und Präsident der IV Vorarlberg

„Österreich, das Land der Berge, ist einer der lebenswertesten Orte auf dieser Welt. Chancenreich ist es auch, damit das aber so bleibt und alle Töchter und Söhne ihr Leben hier auch in vollen Zügen genießen können, braucht es unsere Industrie. Kein Sektor gibt mehr Menschen Arbeit, keiner trägt mehr zur Wirtschaft bei. Doch angefangen bei der Überbürokratisierung bis hin zu unzähligen lokalen Initiativen gegen Betriebserweiterungen und Bauprojekten bewegt sich das Land immer mehr in Richtung Deindustrialisierung. Das kann nicht in unserem Interesse sein. Nicht umsonst heißt es in der Bundeshymne auch „Land der Hämmer, zukunftsreich“.“

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Stefan Stolitzka

CEO von legero united und Präsident der IV Steiermark

„Meine Vision für Europa ist sich daran zu erinnern, dass nur ein erfolgreicher und starker Wirtschaftsraum Vorbild für andere Regionen dieser Welt sein kann. Derzeit bewegen wir uns vielfach auf einer ideologisch geprägten, statt auf einer sach- und zielorientierten Handlungsebene – die Politik agiert wenig lösungsorientiert und keineswegs technologieoffen. Weitsicht heißt, Energie-, Klima- und Industriepolitik als zu integrierenden Politikbereich zu sehen.“

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Kari Ochsner

CEO von Ochsner Wärmepumpen und Präsident der IV Niederösterreich

„Die Industrie in Niederösterreich bekennt sich klar zur EU. Wir müssen aber kritisch hinterfragen, warum viele Ideen aus Brüssel gut gemeint, aber schlecht umgesetzt sind. Dem Bürokratie- und Überregulierungsmoloch ist entschieden entgegenzutreten. Ich glaube, trotz der Herausforderungen beim Erhalt der Industrie, fest an das nach wie vor große Potenzial Europas - aufgrund seiner hohen Kaufkraft, seines Humankapitals, seiner Intelligenz und seiner Innovationsstärke. Mit diesem Vertrauen in unsere Fähigkeiten müssen wir mit mehr Zuversicht und Selbstbewusstsein die Zukunft unseres Kontinents gestalten."

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Thomas Gangl

CEO der Borealis AG

„Die europäische Industrie steht an einem Wendepunkt. Wir müssen Maßnahmen ergreifen, um Europas Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und gleichzeitig den Weg zur Klimaneutralität zu ebnen. Industrieunternehmen können die dringend benötigten Klimalösungen liefern. Ein starker politischer Rahmen ist unerlässlich, um Wachstum, Investitionen und Innovation in Europa zu fördern. Bei Borealis arbeiten wir daran, unseren Beitrag zu leisten und gemeinsam mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen.“

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Adelheid Adelwöhrer

Geschäftsführerin Neudoerfler Büromöbel und Präsidentin der IV-Burgenland

„Wir müssen in Europa grenzüberschreitend denken, um in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Innovation wichtige Synergien zu schaffen. Gemeinsam können wir in Europa eine führende Rolle in den Bereichen Bildung, Innovation und Forschung einnehmen und Lösungen für die großen Herausforderungen der Zukunft, wie die digitale Transformation und die Energiewende, schaffen. Dafür brauchen wir eine Bürokratie, die die Zusammenarbeit einzelner Unternehmen und wissenschaftlicher Einrichtungen fördert!“

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Karin Exner-Wöhrer

CEO der SAG Group

„Der Industriestandort Österreich hat sich in seiner Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu anderen EU-Staaten in den letzten zwei Jahren stark verschlechtert. Österreich, genauso wie Europa, braucht unter dem Aspekt geopolitischer Abhängigkeiten ein klares Bekenntnis zur Industrie, sodass sich die Menschen – Arbeitnehmer wie Unternehmer und Investoren, klar orientieren können. International ist eine durch Innovation geprägte Vorreiterrolle anzustreben und abzusichern. Nur durch Wohlstand können wir unser Bekenntnis zu demokratischen Werten, Freiheit des Einzelnen und Erhaltung des Friedens innerhalb der EU gewährleisten.“

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Peter Unterkofler

Geschäftsführer Jacoby GM Pharma GmbH und Präsident der IV Salzburg

„Europas Rolle in der globalen Wirtschaft muss ab sofort sein: Raus aus der Erschöpfung und rein ins Handeln. Leider verregelt und verriegelt die Politik hier oftmals unsere Zukunftsfähigkeit. Jetzt heißt es für Europa: aufwachen und neue Partner suchen – wie beispielsweise mit dem Mercosur-Handelsabkommen.“