Industrie setzt auf konsensorientierte Bildungsreformen

Im Haus der Industrie diskutierten die Bildungssprecher der Parlamentsparteien über die Zukunft des Bildungssystems in Österreich. Dabei ging es um konkrete Lösungsansätze.

Anfang September kamen die Bildungssprecherinnen und Bildungssprecher aller Parlamentsparteien im Haus der Industrie zusammen, um über die Zukunft des österreichischen Bildungssystems zu diskutieren. Unter dem Titel „Bildung: Das Fundament für einen starken Wirtschaftsstandort! Lösungen finden. Konsens schaffen. Zukunft gestalten“ präsentierten die Parteienvertreterinnen und Parteienvertreter konkrete Lösungsansätze für die Herausforderungen im österreichischen Bildungssystem.

Mutige Reformen

Aus Sicht der IV ist klar, dass mutige Reformen in der künftigen Legislaturperiode dringend notwendig sind, um das Bildungssystem vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe nachhaltig zu stärken und somit die Grundlage für eine zukunftsfähige Gesellschaft und Wirtschaft zu legen. Beste Bildung ist zentral für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft.

Konsens über Bildungsziele notwendig

Die Industriellenvereinigung brachte drei wesentliche Forderungen vor, die als Grundlage für die Diskussion dienten:

  1. Einführung eines bundesweiten Qualitätsrahmengesetzes für die Elementarbildung: Um allen Kindern in Österreich die gleichen Startchancen zu ermöglichen, ist ein einheitliches Gesetz notwendig, das klare Rahmenbedingungen für die Arbeitsbedingungen, die Ausbildung der Pädagoginnen und Pädagogen sowie die Bildungsziele in der frühkindlichen Bildung festlegt. Dies soll dazu beitragen, soziale Ungleichheiten abzubauen und ein starkes Fundament für den Bildungserfolg jedes Kindes zu schaffen.
  2. Stärkung der Grundbildung durch eine Bildungspflicht bis zur achten Schulstufe: Die IV setzt sich für die Einführung einer Bildungspflicht ein, die alle Schülerinnen und Schüler mit den notwendigen praxisbezogenen Grundkompetenzen in Deutsch, Mathematik und Englisch ausstattet. Besonders wichtig ist der Fokus auf lebensnahe Wirtschaftsbildung, die die Schülerinnen und Schüler ermächtigt, aktiv am wirtschaftlichen Leben teilzunehmen. Regelmäßige externe Schulevaluierung soll sicherstellen, dass diese Bildungsziele konsequent umgesetzt und weiterentwickelt werden.
  3. Förderung der Integration durch Bildung: Der Bildungsbereich spielt eine entscheidende Rolle bei der Integration. Bereits im Kindergarten müssen Deutschkenntnisse und gemeinsame Werte vermittelt werden, um die Basis für eine erfolgreiche Integration zu schaffen. Multiprofessionelle Teams, die Lehrkräfte in ihrer Arbeit unterstützen, sind dabei ebenso wichtig wie ein besserer Verteilungsschlüssel für Kinder mit Sprachdefiziten.

Aus Sicht der IV ist künftig ein strukturierter Bildungsdialog notwendig, der über Legislaturperioden hinausgeht und alle relevanten Stakeholder einbindet. Die Industriellenvereinigung sieht sich dabei als Impulsgeber und hat ein umfassendes Bildungsprogramm „Beste Bildung für Österreichs Zukunft“ vorgelegt.