Mit den Ergebnissen der Statistik Austria-Publikation „Bildung in Zahlen“ zu Berufseinstieg und Gehaltsentwicklung werde einmal mehr der Wert der Berufsbildung für den Einzelnen und die Gesellschaft eindrücklich bestätigt. „Umso mehr muss dieser klare Vorteil beruflicher Ausbildung für junge Frauen und Männer zum Tragen kommen“, so Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV). Um die Lehre zu stärken, brauche es eine deutlich verbesserte Bildungs- und Berufsorientierung an Schulen, einen strukturierten Einstieg in die 9. Schulstufe und verbesserte Anschlussstellen an den Hochschulbereich (Lehre mit und nach Matura). Außerdem: „Das wichtige Standortasset HTL kommt in der öffentlichen Wahrnehmung kaum vor, dabei sind die Schulen der Ingenieurinnen und Ingenieure das Rückgrat für den hochqualifizierten Fachkräftenachwuchs der Industrie“, so Neumayer.
Die aktuellen Zahlen belegen auch, dass es junge Menschen mit Pflichtschulabschluss am Arbeitsmarkt deutlich schwerer haben. „Die sichere Vermittlung von Grundkompetenzen bis zum Ende der Pflichtschulzeit ist daher ein Gebot der Stunde“, so Neumayer, „denn damit wird die Grundlage für alle weiteren (Aus)-Bildungswege und eine gelingende Berufsbiografie gelegt“. Der Startschuss für eine gute Grundbildung müsse jedenfalls bereits in der Elementarbildung mit zwei verpflichtenden Kindergartenjahren für alle Kinder erfolgen. Denn, so Neumayer, „jeder früh investierte Euro kommt als Bildungsrendite mehrfach zurück“.
Weiters müsse die Phase der schulischen Grundbildung bis 14 Jahre aufgewertet werden. Die Bildungsqualität bis zum Ende der Pflichtschulzeit stelle weiterhin eine bildungspolitische Herausforderung dar. Die von der Regierung geplante Bildungspflicht könne eine für alle Schülerinnen und Schüler motivierende und leistungsfördernde Phase werden. „Erklärtes Ziel müssen die Vermittlung von Grundkompetenzen, die individuelle Begleitung von Bildungskarrieren sowie das Fördern von Begabungen sein“, so Neumayer.