Mit dem „Fonds Zukunft Österreich“ ist der entscheidende Schritt für die zusätzliche Finanzierung von Spitzenforschung im Grundlagen- und anwendungsorientierten Bereich erfolgt. Der Fonds ist mit einer Dotierung von 140 Mio. Euro pro Jahr bis 2025 ein wesentlicher Baustein der FTI-Finanzierung des Standorts Österreich – komplementär zum jeweils dreijährigen FTI-Pakt und abgeleitet von den Zielen der FTI-Strategie 2030.
„Ein starkes FTI-System sichert Beschäftigung und Wertschöpfung – gestern, heute und morgen, und nicht nur in Zeiten der Krise“, betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, am heutigen Dienstag. „Mit den nunmehr präsentierten strategischen Forschungsthemen des „Fonds Zukunft Österreich“ für 2022 setzen Bildungs-, Klimaschutz- und Wirtschaftsministerium wichtige Schwerpunkte in Zukunftsfeldern und -technologien. Das stärkt heimische FTI-Kompetenzen, insbesondere auch im Hinblick auf die „digitale“ und „grüne“ Transformation. „Damit können essenzielle Wertschöpfungspotenziale erschlossen werden, die mit dem transformativen Wandel einhergehen“, so Neumayer.
„Dass Schlüsseltechnologien – von Künstlicher Intelligenz über Halbleiter bis hin zur Beteiligung Österreichs am neuen EU-Programm Digital Europe – adressiert werden, ist ein wichtiger Push für die digitale Transformation“, zeigte sich der IV-Generalsekretär erfreut. Dies sei von enormer Bedeutung, „denn Unternehmen mit einem hohen digitalen Reifegrad profitieren von einem stärkeren Wachstum oder gesteigerter Resilienz, was eine aktuelle Studie von Industriellenvereinigung und Accenture belegt.
Ebenfalls richtig und wichtig sei die Fokussierung auf anwendungsorientierte Grundlagenforschung, „wie sie als strategische Partnerschaften zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in den Christian Doppler Labors und Josef Ressel Zentren erfolgreich gelebt werden“. Auch müsse der Schwerpunkt zu radikaler Innovation auf bereits erfolgreiche Formate setzen, wie beispielsweise die Programme „Early Stage“, „Bridge“ und „Frontrunner“. „Mit diesen themenoffenen Formaten können Unternehmen frühzeitig und flexibel auf Technologietrends und -dynamiken reagieren. Nicht zuletzt dadurch wird die rasche Entwicklung von Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Gesellschaft ermöglicht“, führte Neumayer aus.
Grundlagenforschung und angewandte Forschung seien „heute längst keine monolithischen Säulen mehr. Sie bauen aufeinander auf, agieren zunehmend vernetzt und entfalten erst in ihrer Gemeinsamkeit die größte Wirkung“. Daher sei es besonders wichtig, dass die Förderung der Grundlagenforschung, wie etwa bei den angekündigten „Exzellenten Forschungsgruppen“, im Zeichen des strategischen Dialogs mit der angewandten Forschung steht, um den FTI-Standort in seiner Gesamtheit zu stärken. Gleiches gelte für das Zusammenspiel von nicht-kommerzieller mit kommerzieller klinischer Forschung.
„Jetzt müssen die konkreten Ausschreibungen bis zum Sommer dieses Jahres auf den Weg gebracht werden, damit die Forschungsmittel rasch fließen können. Unternehmen stehen für zwei Drittel der Forschungsausgaben, daher müssen auch wichtige Formate zur Förderung der angewandten und unternehmensbezogenen Forschung im ‚Fonds Zukunft Österreich‘ in angemessenem Ausmaß umgesetzt werden“, betonte der IV-Generalsekretär abschließend.