Angesichts der jüngsten Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump, EU-Waren mit Zusatzzöllen von 50 Prozent zu belegen, zeigt sich die Industriellenvereinigung (IV) derzeit abwartend. „Wir müssen diese Ankündigungen ernst nehmen, dürfen uns aber nicht einschüchtern lassen. In einer Welt mit zunehmenden handelspolitischen Spannungen können wir uns keine Naivität leisten“, betont Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung.
Besonders wichtig ist ein geeintes und entschlossenes Auftreten der EU. „Deshalb ist Dialogbereitschaft entscheidend. Die Fortsetzung der Gespräche mit den USA über eine mögliche Einigung ist der richtige Weg“, so Neumayer weiter. Gleichzeitig muss die EU ihre Interessen konsequent vertreten und gegebenenfalls maßvoll reagieren. „Ein Handelskrieg kennt nur Verlierer. Deshalb gilt es, Eskalationen zu vermeiden und auf eine Einigung zu setzen“, so Neumayer.
„Die Weltwirtschaft – und mit ihr auch die Unternehmen – stehen zunehmend unter Druck: Einerseits durch die direkten Auswirkungen der US-Zölle, andererseits durch die daraus resultierende Verunsicherung“, erklärt Neumayer. In dieser Situation ist es wichtiger denn je, dass die EU ihre Handelspartner diversifiziert und neue Handelsabkommen abschließt. „Wir brauchen Freihandelsabkommen mit Ländern wie Indien, Mexiko und Australien – und wir müssen bestehende Abkommen endlich ratifizieren. Das Mercosur-Abkommen liegt auf dem Tisch. Auch Österreich sollte seine ablehnende Haltung gegenüber Mercosur überdenken“, appelliert Neumayer abschließend.