Internetkriminalität und Cyberattacken haben in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Die Bedrohung für Unternehmen in Österreichs Industrie und den mit ihr verbundenen Sektoren ist real und richtet jährlich Schäden in Millionenhöhe an. Dabei richten sich Attacken vor allem gegen Betriebe, deren Produkte und Dienstleistungen zu den innovativsten und qualitativ höchstwertigsten zählen. Umso wichtiger ist es, den Industrie- und Wirtschaftsstandort stärker zu schützen sowie Unternehmen zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund luden die Industriellenvereinigung und das BMI zu einem hochkarätigen Austausch zum Thema „Cybersecurity“ ins Haus der Industrie. Gemeinsam mit Innenminister Mag. Gerhard Karner begrüßte IV-Generalsekretär Mag. Christoph Neumayer hochkarätige Gäste, unter anderem Keynote-Speaker Hermann Ludwig Moeller, Head of Institutional and European Programmes Office der European Space Agency (ESA). Der Austausch ist ein erster Schritt, um den Unternehmen die Möglichkeit zu geben sich mit Betroffenen auszutauschen, Best-Practice Beispiele mitzunehmen und die zentralen Herausforderungen auf europäischer Ebene zu diskutieren.
„Cyberkriminalität gehört zu den großen globalen Herausforderungen. Mit dem Cyber Crime Competence Center verfügen wir in Österreich über Top ausgebildete Spezialkräfte im Kampf gegen die Kriminalität im Netz“, so Innenminister Mag. Gerhard Karner und meint weiter: „Ein wichtiger Aspekt im Kampf gegen Cyberkriminalität ist die Vernetzung. Ich danke der Industriellenvereinigung, die diesen Austausch zwischen Expertinnen und Experten der Industrie und öffentlichen Verwaltung möglich gemacht hat!“
Europäisches Zukunftsprojekt macht Kommunikation abhörsicher
Auch auf europäischer Ebene ist das Thema der Cybersicherheit zentral, so hat die EU-Kommission erst kürzlich ihre ambitionierten Pläne für den Aufbau eines Satellitennetzwerkes vorgelegt, mit dem Ziel einer abhörsicheren Kommunikation und dem verstärkten Schutz kritischer Infrastrukturen. Hunderte Satelliten und sechs Milliarden Euro sollen künftig die europäische Kommunikation unabhängiger von ausländischen Drittstaaten machen. Das Projekt soll seitens der ESA in Partnerschaft mit der Industrie für die EU umgesetzt werden. Hermann Ludwig Moeller, Head of Institutional and European Programmes Office der European Space Agency (ESA) dazu: „Auf Basis neuster Technologie – der Quantenkryptografie – soll die Kommunikation im europäischen Raum künftig vermehrt gesichert werden und so die europäischen Unternehmen, Verwaltung und Menschen vor Hackerangriffen nachhaltig schützen sowie Dienstleistungen in Bereichen wie Transport, Energie und Internet sichern. Die verschlüsselte Datenübertragung erfolgt hierbei durch Datenübertragung per Satellit.”
Heimische Betriebe brauchen Fachkräfte und Austausch
„Das Thema der Cybersicherheit ist kein Zukunftsthema mehr, sondern eine zentrale Herausforderung im unternehmerischen Alltag. Cyberangriffe sind im vergangenen Jahr um fast 30% angestiegen, die Attacken werden professioneller und etwa jedes zweite Unternehmen war bereits mit Internetkriminalität konfrontiert. Die Bedrohung ist real und richtet jährlich Schäden in Millionenhöhe an. Cybersecurity wird damit zum relevanten Wettbewerbsfaktor“, erläutert Ing. Mag. Peter Koren, Vize-Generalsekretär der Industriellenvereinigung und Leiter des Bereichs Klima, Infrastruktur, Transport, Ressourcen, Energie (KITRE) in der IV. „Um die Resilienz der heimischen Betriebe in diesem Bereich zu stärken braucht es zum einen gut ausgebildete und verfügbare Fachkräfte und zum anderen eine verstärkte kooperative Zusammenarbeit aller beteiligten Stakeholder. Österreich muss proaktiv sein, Bewusstsein stärken, Vorreiter sein, das bereits vorhandene Potenzial schützen und die sich neu ergebenden Möglichkeiten aktiv für sich nutzen! In diesem Sinne gilt es die Kräfte zu bündeln – die Veranstaltung war in dieser Hinsicht ein erster Schritt,“ so Koren abschließend.