Das Innenministerium und die Industriellenvereinigung (IV) haben im Dezember 2023 einen Beteiligungsprozess zur nationalen Umsetzung der NIS-2-Richtlinie gestartet. Um zukünftig die Widerstandsfähigkeit im Cyberbereich zu erhöhen, die Reaktionszeit auf Cyber-Angriffe zu verkürzen und verpflichtende Standards für Sicherheitsvorkehrungen zu ermöglichen wurde mit der NIS-2-Richtlinie eine europäische Grundlage geschaffen. Nun erfolgte im Haus der Industrie der erste Austausch zwischen Vertretern aus der Industrie und Cybersicherheits-Experten, um die nationale Umsetzung der Richtlinie zu behandeln. Durch die Einbindung der Industrie wird angestrebt, das neue Gesetz praxisorientiert und ohne überbordenden Bürokratieaufwand zu gestalten.
„Österreichische Industriebetriebe haben in den vergangenen Jahren, nicht zuletzt bedingt durch die Corona-Pandemie, einen bedeutenden Digitalisierungsschub erlebt. Gleichzeitig gibt es Studien, die bestätigen, dass Unternehmen, die digitalisiert sind, erheblich profitieren. Was es jetzt braucht, ist die Sicherheit für unsere heimische Unternehmen durch eine Kooperation auf Augenhöhe zwischen privaten und staatlichen Stakeholdern im Kampf gegen Cyberkriminalität“, so Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung.
„Der Dialogprozess ist eine Möglichkeit für die Unternehmerinnen und Unternehmer konstruktiv und nachhaltig mitzugestalten. Die Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit können nur gemeinsam und in enger Abstimmung gelöst werden“, so Innenminister Gerhard Karner.
Der höhere Digitalisierungsgrad von Geschäfts- und Produktionsprozessen geht mit Produktivitätsgewinnen, Beschäftigungswachstum und einem höheren Umsatzwachstum einher. Studien zeigen, dass Umsatzsteigerungen pro Digitalisierungsstufe zwischen 3,3 und 8,3% verzeichnet werden können. Zudem weisen digitale reife Unternehmen bis zu 1,7 Prozentpunkte höheres Produktivitätswachstum und 4,7 Prozentpunkte höheres Beschäftigungswachstum auf.
Der heute gestartete Dialogprozess ist entscheidend, um die Anliegen der Unternehmerinnen und Unternehmer in die Ausgestaltung der Umsetzung einfließen zu lassen. Die Industrie setzt auf einen kooperativen und konstruktiven Dialog zwischen betroffenen Unternehmen und den zuständigen Ressorts. „Die Umsetzung muss so erfolgen, dass ausreichender Schutz mit Rechts- und Planungssicherheit für Unternehmen gewährleistet wird, bei gleichzeitig überschaubarem und praxisnahmen Aufwand“, betont Knill abschließend.
Fotos vom gemeinsamen Austausch finden Sie zur kostenfreien Verfügung .